An alles gedacht? Reiseroute geplant. Alle Dokumente dabei. Visa. Das Fahrzeug vorbereitet. Noch einen Ölwechsel gemacht. Ausrüstung gecheckt. Impfungen gecheckt und ggf. aufgefrischt und ergänzt. Das alles und noch vieles mehr erledigen wir alle, bevor wir eine Reise starten. Doch was ist eigentlich mit dem Erste Hilfe Material und den Medikamenten in der Bordapotheke?
In der Regel passiert nichts und das ist auch gut so. Doch für den Fall der Fälle sollten wir sehr gut vorbereitet sein.
Dazu gehört zum einen die richtige Ausrüstung und zum anderen ein gutes Training. Ich frische meine Erste-Hilfe Kenntnisse schon seit Jahren regelmäßig auf. Denn jeder von uns kann schneller in die Situation kommen helfen zu müssen und zu wollen als gedacht.
In Vorbereitung der Afrika-Reise habe ich nun das Erste-Hilfe-Set und die Medikamente an Bord nochmals gründlich durchgecheckt, ausgetauscht wo es notwendig erschien und ergänzt.
Alles ist im Fahrzeug in einem Kunststoffkoffer verpackt, der mit einem Griff entnommen werden kann und doch rüttelfest befestigt ist. Von außen weist ein Aufkleber am Fahrzeug darauf hin wo das Equipment zu finden ist und reisen wir länger mit anderen zusammen, sollten auch die Mitreisenden jeweils wissen wo in dem anderen Fahrzeug die Erste Hilfe Box oder Tasche zu finden ist. Dinge, die ich ganz schnell im Zugriff haben möchte, sind außen am Koffer angebracht, etwa das Tourniquet und die Beatmungsmaske.
Alles gut sichtbar, sicher und griffbereit im Koffer verpackt, welcher seinen Platz gut erreichbar im Fahrzeug hat.
Was packe ich so ein?
Die Basis meines Erste Hilfe Sets bildet der Inhalt eines Standard Verbandkastens, der in Deutschland klar nach DIN 13164 geregelt ist. Diesen habe ich insbesondere für das Reisen in entlegenere Gebiete auf Basis von Erfahrungen und Erste-Hilfe Ausbildungsstand ergänzt um zusätzliches Verbandmaterial, Wundkompresse mit Hämostatikum für starke Blutungen, sterile Einmalmaterialien, Kühlkompressen (Sofort-Kältekompressen und eine Gelkompresse in der Kühlbox), Tourniquet, Beatmungsmaske, Pinzette, Zeckenzange, Diagnostik wie beispielsweise ein Pulsoximeter und Fieberthermometer und vielem mehr. Zuoberst liegt immer eine Erste-Hilfe-Anleitung, denn selbst bei regelmäßiger Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse, kann es in einem echten Notfall und einhergehender Stresssituation passieren, dass dieses Wissen nicht unbedingt sofort abrufbar ist.
Bei den Medikamenten sind in meiner Grundausstattung verschiedene Schmerzmittel, Erkältungsmittel, Halsschmerztabletten, Medikamente gegen Durchfall und Verstopfung, fiebersenkende Medikamente, Salbe bei muskulären Schmerzen und Verbrennungen, Augentropen, Wunddesinfektionsmittel, Gel für Sportverletzungen, Kohletabletten, Mittel gegen Durchfall und Verstopfung, Mittel zur Linderung von Juckreiz bei Insektenstichen, Sonnenschutzcreme, Wundsalbe, Traubenzucker, Glukosesalzpräparate, Tabletten gegen Reisekrankheit (z.B. bei Fährüberfahrten). Hinzukommen je nach Können, Situation und Wissen weitere Medikamente. Ich habe beispielsweise auch noch ein Brandbandantibiotikum, Ultracarbon-Granulat sowie zwei EpiPens dabei. Hier sollte der Anwender natürlich genau wissen, was er tut. Für die Afrikareise führe ich natürlich auch wieder ein Malariamedikament für den Fall der Fälle mit.
Je nach Reisegebiet können auch besondere Gefahren lauern.
Weitere wichtige Hinweise
Wichtig ist es gerade bei den Medikamenten sich über die Einfuhrbestimmungen der jeweiligen Reiseländer zu informieren. Insbesondere für Schmerzmittel gelten in einigen Ländern sehr strenge Auflagen und Mitführ-Verbote, deren Missachtung u.a. zur Einreiseverweigerung führen kann. Dies ist nicht nur in weit entfernten Ländern der Fall, sondern auch in der EU bzw. Hier hilft ggf. die Mitnahme einer ärztlichen Bescheinigung.
Dies sind nur Einblicke in das wie ich mich vorbereitet, welche Anregungen sein können und keine medizinische Beratung vom Fachmann ersetzt. Lasst euch vor einer Reise gut beraten und frischt eure Erste-Hilfe-Kenntnisse auf!
Dafür gibt es auch tolle Outdoor Erste-Hilfe-Kurse, die auf Situationen im Outdoor- und Sportbereich eingehen. Und last but not least, lassen sich auch ganz viele kritische Situationen vermeiden, etwa durch vorausschauendes Fahren, Anschnallen im Fahrzeug, korrekte Ladungssicherung, tragen von Sicherheitsausrüstung bei Arbeiten am Fahrzeug oder der Bergung und vieles mehr. Ebenso ist es entscheidend sich vor Antritt der Reise mit etwaigen Gefahren auseinanderzusetzen, etwa der Höhenkrankheit, wenn die Route in großen Höhen verläuft wie es etwa bei den beliebten Reisegebieten in Südamerika oder Zentralasiens der Fall ist.
Reisen in größen Höhen erfordern besondere Vorbereitung.
Oft sind es die kleinen Malheure oder mal eine Erkältung oder Durchfallerkrankung, die uns auf Reisen ausbremsen und meine Erfahrung von vielen Reisen ist, dass häufig auch unterwegs eine gute Versorgung gewährleistet ist (leider häufig nicht für die lokale Bevölkerung) und es ohnehin immer hilfsbereite Menschen gibt. Doch eine gute Vorbereitung für den Notfall ist sehr wichtig. Lasst Euch qualifiziert beraten und beschäftigt Euch damit!
Beste Reisegrüße
Björn